Es gärt...
Es gärt wieder einmal in der römisch-katholischen Kirche in Österreich, die ja bereits in den letzten Jahren einige ganz grobe Erschütterungen aushalten musste, wenn man an die Affäre Groer oder die Geschichte rund um das St.Pöltner Priesterseminar zurückdenkt. Jetzt meldet sich eine Initiative von Priestern zu Wort, die wachsende Unzufriedenheit mit der Obrigkeit zum Ausdruck bringt. An deren Spitze stehen zwei nicht ganz unbekannte geistliche Herren - zum einen der frühere Wiener Generalvikar Helmut Schüller, der sein Kündigungsschreiben einst vor seiner Tür vorgefunden hatte, zum anderen Pater Udo Fischer, Pfarrer von Paudorf, der sich jahrelang mit dem früheren St.Pöltner Bischof Kurt Krenn diverse Scharmützel lieferte. Udo Fischer gibt überdies eine kritische Kirchenzeitung heraus und, nachdem ihm nach Kurt Krenns Rücktritt als Bischof von St.Pölten sein Lieblingsgegner abhanden gekommen ist, äussert er sich nun dort in seinen Leitartikeln allgemein kritisch über die Kirchenobrigkeit und den Episkopat. Dass aber offensichtlich wirklich eine Riesenkluft und eine sehr unterschiedliche Wahrnehmung zwischen den Seelsorgern an der Basis und dem Episkopat herrschen dürfte, konnte man am Karfreitag anhand zweier Beispiele im Fernsehen sehen, wo sowohl Bischof Klaus Küng als auch Pastoraltheologe Paul Zulehner auf den Zölibat zu sprechen kamen: Klang es aus bischöflichen Munde so, dass dieser nicht zur Diskussion steht, so hörte sich die Sache beim Pastoraltheologen ganz anders an. Also, es kracht wieder einmal ganz kräftig im Gebälk der katholischen Kirche in Österreich, aber es würde mich stark wundern, wenn diese Initiave wirklich Veränderungen bringen würde - es wird wohl, wie someist, alles beim Alten bleiben.
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